Die Sonova mit Sitz an der Zürcher Goldküste und grossartiger Andy Rihs-Vergangenheit gerät in eine tiefe Krise.
Das zeigt die zum SMI gehörende Aktie der Hörgeräte-Herstellerin. Sie hat allein gestern 3,8 Prozent verloren – Schlusslicht.
In den letzten 12 Monaten ging ein Drittel des Börsenwerts der Sonova Flöte. Nun reagiert die Unternehmensleitung. Auf die billige Tour.
Kurz vor Weihnachten erhielten rund 15 Mitarbeiter am Sonova-Hauptsitz in Stäfa ZH die Kündigung. Sie waren innert einer Woche verschwunden.
Ein Schock zur heiligen Zeit.
Damit schafft es die Spitze, die Leute gerade noch rechtzeitig loszuwerden. Per Ende März endet das Finanz-Berichtsjahr der langjährigen Superfirma.
Betroffen sind laut einem Insider auf 50+-Angestellte. Einige würden wegen ein paar Jahren nicht in Frage kommen für eine Frühpensionierung.
Die meisten stammen aus dem Marketing. Weitere Entlassungen würden wohl bald folgen, heisst es aus Insider-Kreisen.
Hintergrund ist ein schweres Versäumnis im Business. Der Trend im Geschäft mit Hörhilfen geht seit einiger Zeit Richtung „Im Ohr“-Geräte.
Die modernen Mini-Stöpsel stecken in der Muschel und kommunizieren über Bluetooth mit dem Handy. Ipods mit Medtech-Intelligenz.
Die Sonova-Teppichetage hat den Trend verschlafen. Jüngster Tiefschlag ist der Absprung eines wichtigen US-Kunden.
Entsprechend wurden Mitarbeiter für den Grossmarkt in Übersee überflüssig. Doch statt dass sie entlassen werden, trifft es andere.
Kosten sei Dank. Die Geschassten sind wegen ihrer langen Betriebsdauer „teurer“ für die Firma als die vergleichsweise Jüngeren im US-Geschäftszweig.
So die Information des Gesprächspartners. Die Sonova wollte nicht auf Detailfrage eingehen. Eine Sprecherin schickte statt dessen eine allgemeine Stellungnahme:
„Um Sonova als globales Unternehmen langfristig erfolgreich aufzustellen, setzen wir im Rahmen unserer Strategie vereinzelt strukturelle Massnahmen um.“
„Diese erfordern mitunter, dass Aufgabenbereiche zusammengelegt, neue Fähigkeitsprofile benötigt oder Arbeitsplätze reduziert werden. Dabei treffen wir personelle Entscheidungen nicht leichtfertig und achten auf eine sozialverträgliche Umsetzung, die an lokale Gegebenheiten angepasst ist.“
„Dazu gehören unter anderem interne Mobilität, finanzieller Ausgleich, Umschulung und Outplacement-Dienstleistungen oder verlängerte Kündigungsfristen.“
Besonders zu reden gibt die vor kurzem reduzierte Kündigungszeit gemäss Sonova-Sozialplan. Auf Bestreben der Firmenspitze wurde sie soeben von 6 auf 3 Monate reduziert.
Deshalb stehen die jetzt Geschassten bereits diesen Frühling auf der Strasse – und je nachdem im RAV.
„We care is the first of five corporate values we introduced this year, a commitment proudly displayed at Sonova workplaces worldwide“, meint der Sonova-CEO auf der Homepage.
Für die Betroffnen klingt die „Message“ des Topshots wie Hohn.
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Die beliebtesten Kommentare
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ABER NAI SII ?
Als abgestandene
SP Parteiggenossen die
Besitzer ?
Uns persönlich bekannt und vertraut und soo versaut ?Werde diese mal freundlich fragen, was sie beide dabei gedacht haben ?
DANKE IP
IRE-PRESS-IBLE
PRESS -
Ach, das macht doch nichts! Wir haben ja sooo einen extremen Fachkräftemangel, weil die Wirtschaft sooo super läuft. Einige Firmen suchen „händeringend“. *Achtung Ironie*!
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Am Ende findet man das PRC Signet auf dem Hörgerät.
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In der Schweiz gibt es KEINEN Fachkräftemangel ! wenn man ältere Arbeitnehmer entlassen kann.
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Die Finanz- und Versicherungs- industrie sind und waren die Ersten welche Präventive „Kosten OptimierungbProgramme“ mit nachfolgenden Kriterien einführten.
Ist er Krankheits-, Burnout- oder MLC gefährdet? Raus,damit keine Lohnfortzahlung anfällt.
Ist er über 45? Zu teuer wegen BVG auf die Liste und Änderungskündigung mit Lohnreduktion.
Ist er Ü50 haben sie von uns bereits genügend „Abfindung“ über die PK erhalten, raus ohne Sozialpläne und Mannschaft mit formbaren Mitarbeiter verjüngen. Ü50 kriegen hohe ALV und Überbrückungsleistungen und können ihr Vermögen verzehren.Nur das was unentbehrlich ist (Management) wird verschont. Schöne Neue Welt.
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Die Marketing-Abteilung von Sonova ist schon seit Jahren viel zu aufgeblasen, und insbesondere die Ü50 waren lange unantastbar, egal ob sie noch Leistung brachten oder nicht. Eine Lohnreduktion kam für sie schon vor 10 Jahren nicht in Frage. 3 Monate Kündigungsfrist halte ich für völlig angebracht; 6 Monate unproduktive Mitarbeitende in gekündigter Stellung ist nicht tragbar.
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@H Moser:
Ganz genau, wegen diesen älteren, unproduktiven MA geht’s der Firma ja so schlecht! Und von was träumen Sie nachts?Ist es nicht viel eher so – wie überall anders übrigens auch – dass die Schwächsten für die Unfähigkeit in den oberen Riegen immer den Kopf hinhalten müssen?
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Hatte einige male mit SONOVA Leuten zu tun. Alle anständig und kompetent, scheinbar fehlen diese Eigenschaften in der Führungsetage.
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Auch CEO Arnd Kaldowski (geboren 1967, deutscher Staatsangehöriger) wird diese Jahr 56 Jahre alt, also, fire him!
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Sonova vuel zu teuer…Auch Batteriepreise überrissen – normale Batterien kaufen sind viel billiger und gehen auch!
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Genau…. Habe leider herausfinden müssen dass ich das neueste Hörgerät in Südafrika zu einem Drittel des Schweizer Preises gekriegt hätte
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„Schneller, weiter und höher“ war bisher. Jetzt kommt noch „jünger“ dazu. Milliardenumsätze und Millionengewinne aber Kündigungen vor Weihnachten – das erscheint wie eine totale Entgleisung.
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ist doch ganznormal
so lehrt es uns die POSTFINANCE AG
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Das hat die SwissLife in den letzten Jahren schon mehrmals gemacht. Hat leider niemanden interessiert.
Ü50 sind für die SwissLife zu teuer, ausser beim Management! Langjährige Mitarbeiter und Ü50 sind dazu noch unangenehm, weil sie vom Management nicht mehr angelogen werden können! Grüsse aus der Binz!-
So ist es leider. Gruss Stefan E.
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Als Ex Lehrling der SL möchte ich noch erwähnen, dass sehr viele der positiven Bemerkungen über die SL, auf verschiedenen Bewertungsplattformen, von SL Lehrlingen geschrieben wurden. Im Auftrag des HR. Kritische Bemerkungen wurden meist von einer HR Frau SB beantwortet. Das war auch die HR Frau die die Stifte mündlich aufforderte, positive Bemerkungen zu schreiben.
Diese Firma ist nur Schein!
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Was jedem Leser klar sein dürfte, ist, dass die erhöhten Beschäftigungskosten der 50+ ein Märchen sind. Es braucht keinen Hochschulabschluss, um die Zusammensetzung der Lohn- und Nebenkosten transparent auf die Referenzgrössen der u50-Saläre herunterzurechnen und in gegenseitigem Einverständnis ggf. sogar quasi-neuen Marktgegebenheiten anzupassen. Unangenehm vielleicht, aber definitiv günstiger für alle drei Parteien: Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Gesellschaft.
Und auch die abnehmende Leistungsfähigkeit und -bereitschaft der ü50 ist nicht real, sondern das Umgekehrte wird fast überall beobachtet.
Die zunehmende Entfernung der 50+ und 55+ unter der konsequenten Verweigerung von Zahlenerhebungen und Situationsbetrachtungen wird definitiv politisch getragen, und es stellt sich einfach die Frage: wieso? Denn sogar die Staatsbetriebe spielen das Spiel ganz leise, aber mit enormen internen administrativen Aufwänden mit.-
Wäre eben wirklich schön, wenn die Problematik wirklich politisch getragen würde. Oder andersrum; warum fasst denn kein Politiker die heisse Kartoffel – tiefe Beiträge bei den 50- und sehr hohe bei den 60+ – mit wirklich griffigen Reformen an? Bliebe unser BVG-Säulenprinzip auf drei gleich starken Säulen stehen, würde auch keiner mehr meckern.
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Bonus Wirksam. Und wie ! Wie gesagt, jeder stört sich an denen die sich alle Kekse vom Tisch klauen und die übriggebliebenen nicht Verhaltensgestörten noch verhöhnen. Trotzdem belohnen Wir dieses Verhalten wieder und immer wieder… u.a. auch in dem an immer wieder die gleichen politischen Fraktionen & Ideologien in Amt und Würde wählt.
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Überall, wo Deutsche sich breit machen, sitzt der Pleitegeier auf dem Dach und amüsiert sich köstlich!
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Die sind ja als Luftheuler bestens bekannt, grosse Klappe und nix dahinter.
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Und trotzdem benötigen wir die Billiglöhner aus dem grossen Kanton, sei es in der Gastronomie als Pflegehelfer oder in der Gebäudereinigung.
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Natürlich! Die Deutschen sind mal wieder Schuld. Mit Grosspleiten habt Ihr Schweizer ja viel Erfahrung. Auch da seid Ihr führend!
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@ Herbertli
Natürlich sind wir da führend, dank Gummihälse!😂
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@ Schland
Und trotzdem benötigen wir die Billiglöhner aus dem grossen Kanton? Genau, weil die geizigen Schweizer Firmen Lohndumping betreiben ganz einfach, von wegen Fachkräftemangel, alles ein lobbyisten Witz!
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Das ist ja nicht die erste Kündigungswelle, resp. Umstrukturierung bei Sonova. Die Medien hatten einfach nie darüber berichtet. Und die Fehler reichen weiter: Reines BtB Marketing, Schwächung der stärksten Marke Phonak, teurer Kauf der Konsumentensparte von Sennheiser ohne Mehrwert für die Hauptmarke Phonak, komplizierte neue Strukturen mit Content Creation inhouse in „Billiglohnländern“, etc.
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Schon immer: Mehr Schein als sein und hoffnungslos überteuerte Produkte.
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Bashing gegen Sonova wie üblich.
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Wären sie betroffen, würden sie nicht so ein Schwachsinn schreiben!
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Auch CEO Arnd Kaldowski will wie ein Phönix aus der Asche steigen und hinterlässt nichts als Asche!😂
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We Care, dass ich nicht lache! Immer dasselbe, armselige, törichte Teppichetagen Geschwätz, bla bla bla!
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Letzte Woche wollte mir meine Hausbank Sonova Aktien als Top Aktien andrehen – Honi soit qui mal y pense!
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Der durchschnittliche IP Leser müsste hier klatschen! Der Markt regelt. Genau das was sich FDP&SVP Wähler wünschen. Wer es nicht tut ist einfach ein Neider. Eifersüchtig auf die Boni und Gewinne der Aktienhalter respektive der gut bezahlten GL Mitglieder.
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Solche traurigen Beispiele gibt es zuhauf. Sie alle lehren uns eine Lektion: Loyalität zahlt sich nicht aus, nur die eigene Tasche und der eigene Vorteil zählt. Alles andere ist Corporate Blabla und Sand in die Augen der Naivlinge. Am Ende entscheidet nur, ob man mit vollen oder mit leeren Taschen entsorgt wird.
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Der liede Deutsche Arnd Kaldowski ist ja selber 50+, ich möchte eigentlich einen solchen „Alten“ auch nicht bei der Sonova, daher würde ich weder Aktien noch Hörgeräte bei ihm kaufen….
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Ich höre auch schlecht, aber ich habe ein viel billigeres Gerät von einem anderen Hersteller und trage es nur wenn mehr als 3 Personen anwesend sind. Grund: Die Schlagzeige „das Gehör gewöhnt sich“ gilt für und gegen Hörgeräte. Wenn man stets ein Hörgerät trägt, kann man nicht mehr ohne sein. Und umgekehrt gilt die auch. Dies ist meine Erfahrung und der Grund warum ich mein Hörgerät nur sehr wenig benutze.
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Naja, die Kündigung kam zwar kurz vor Weihnachten, aber bis Ende März werden die ja noch von der Firma bezahlt. Ist halt heute leider so: Einerseits wird über den Fachkräftemangel gejammert, dann hat man aber keine Hemmungen, ältere qualifizierte Arbeitnehmer zu entlassen oder gar nicht erst anzustellen.
Vielleicht ist es ja auch kein Fachkräftemangel, sondern lediglich ein Mangel an pflegeleichten, günstigen Mitarbeitern ohne grosse Lebenserfahrung. Ab 45 weiss und versteht man halt bereits zu viel. -
…und wer lässt dies seit Jahren zu? Das Bundesamt für Gesundheit unter der Leitung von Alain Berset. Anfragen beim Bund bezüglich der Diskriminierung älterer Arbeitssuchender werden mit ein paar Floskeln verharmlost. Wofür haben wir eine Bundesbehörde mit ihren unzähligen Experten, welche bereits mit der Einführung der Pensionskasse (vor Jahrzehnten), genau diese Situation hätten verhindern sollen? Wir haben lt. Statistik des BA, über 10% Erwerbslose in der Schweiz, mehrheitlich ü35, nebst den ca. 1.5% Arbeitslosen. Es gibt ein Diskriminierungsverbot in der Schweizer Bundesverfassung. Worauf haben die Bundesrät*innen einen Eid geschworen? Auf eine Rolle Klopapier?
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Die haben wohl den Knall nicht gehört
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Unlimitierte Personenfreizügigkeit sei dank.
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Andy Rihs würde sich im Grabe kehren!
Überall, wo Deutsche sich breit machen, sitzt der Pleitegeier auf dem Dach und amüsiert sich köstlich!
Das ist ja nicht die erste Kündigungswelle, resp. Umstrukturierung bei Sonova. Die Medien hatten einfach nie darüber berichtet. Und die…
Was jedem Leser klar sein dürfte, ist, dass die erhöhten Beschäftigungskosten der 50+ ein Märchen sind. Es braucht keinen Hochschulabschluss,…